× Literatur zum Thema Dekupiersägearbeiten

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Werkzeugkompass 2015

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26 Nov 2014 08:23 #20697 von Hiltrud
Hiltrud antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Ich Habe Post bekommen:


Guten Morgen Frau ....

entschuldigen Sie, dass Sie erst jetzt eine Antwort erhalten. Wir sind gerade in der Hochphase der Produktion für das nächste HolzWerken-Heft. Aus diesem Grund möchte ich Sie auch um noch ein wenig Geduld bitten.

Vielen Dank für Ihre ausführliche Mail, die ich als Testerin auch gerne ebenfalls ausführlich beantworten möchte. Jedoch fehlt mir diese Woche die Zeit dafür und kann Sie nur um Verständnis bitten. Ich schreibe Ihnen in der nächsten Woche gerne mehr über meine Testergebnisse und die Bewertung der Maschinen-Fähigkeiten.

Beste Grüße nach ....

Sonja Senge


Redakteurin

HolzWerken

Vincentz Network GmbH & Co. KG

Plathnerstraße 4c

D-30175 Hannover



PS: Da es ein öffentliches Forum ist habe ich Namen und Ort gelöscht.

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05 Dez 2014 15:30 #21210 von Sonja_von_HolzWerken
Sonja_von_HolzWerken antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Hallo zusammen,
da ich vermutlich ohnehin hier veröffentlicht werde, habe ich beschlossen, auch gleich hier zu antworten. Das ist in Ihrem Sinne, Hiltrud?

Nach vielem, was ich in diesem Thread zu meinem Dekupiersägentest lesen konnte, habe ich schon eine ungünstige Startposition und meine Antwort kann sehr wahrscheinlich nur zur allgemeinen Unzufriedenheit ausfallen. Ich will mich dem dennoch stellen und erklären, was es mit dem Test auf sich hat. Ich glaube nicht, dass ich auf alle hier genannten Aspekte eingehen kann, versuche aber, die meisten herauszugreifen und vor allem auf die an mich adressierte Mail von Hiltrud zu antworten. Ich gliedere mal die Kritik aus Thread und Mail.

1. Ein Tischler hat nicht die Kompetenz, über eine so spezielle Maschine wie die Dekupiersäge zu urteilen (so verstehe ich Franz' Post).
2. Die Bewertung des Tests empfiehlt die falsche Maschine (Hiltrud, Franz) .
3. Die Bewertung des Tests sei unangemessen, der Sieger wird zu schlecht bewertet (Hiltrud, Deibenker).
4. Die Ergebnisse des Tests sind bei dickem Material nicht nachvollziehbar (Hiltrud).
5. Die Auswahl der Testkandidaten erschließt sich nicht (Wolfgang).

Meine Ansichten dazu:
1. Ein Tischler hat nicht die Kompetenz, über eine so spezielle Maschine wie die Dekupiersäge zu urteilen
Das kann ich so nicht bestätigen. Unsere Autorin Melanie Kirchlechner ist ebenfalls Tischlerin und setzt die Dekupiersäge seit Jahren ein, ist sogar mit einer Dekupiersäge als Vorführerin für uns auf der diesjährigen Holzhandwerk-Messe in Nürnberg gewesen.
Es wundert mich, dass Sie glauben, dass man als gelernte Tischlerin einen solchen Test nicht durchführen könne. Wir in der Redaktion sind der Meinung, dass wir uns als Fachleute in jeden Maschinentyp für Holzbearbeitung einarbeiten können müssen. So ist es geschehen. Und Ihren Reaktionen entnehme ich zwar ein gewisse Empörung darüber, dass die Bewertung nicht Ihren (teils langjährigen) Erfahrungen entspricht, aber ich entnehme diesen Aussagen nicht, dass etwas grundsätzlich falsch dargestellt wurde.
Deshalb denke ich, dass der gemachte Test unseren Lesern eine Orientierung vor dem Kauf bietet. Dieser Test ist vor allem für Leute gemacht, die sich zum ersten Mal eine Dekupiersäge zulegen wollen. Sie stehen also vor den fünf Dekupiersägen (natürlich gibt es mehr Modelle, aber zur Auswahl sage ich später etwas) so wie ich und versuchen nun herauszufinden, was sich hinter den reinen Zahlenwerten und den schönen Werbeversprechen verbirgt. Es ist nur möglich, das in der Praxis zu erfahren. Keiner kann aber in der Regel vor dem Kauf so viele Maschinen nebeneinander in der Werkstatt ausprobieren. Nicht mehr und nicht weniger habe ich mit dem Test gezeigt. Ich habe mich in das Thema intensiv eingearbeitet. Meine Kompetenz kommt aus meinem Fachwissen als gelernte Tischlerin und langjähriger Werkstatterfahrung. Ich hatte die Aufgabe, die Sägen zu testen, und tat es nach meiner Überzeugung und den Maßgaben, die wir uns in der Redaktion gesetzt haben.

Wenn ich dann noch die Aussagen unserer Leserschaft zugrunde lege, denen gemäß die meisten, die mit der Dekupiersäge arbeiten, vorwiegend andere Arbeiten in der Holzwerkstatt ausführen, dann müssen wir uns natürlich die Frage stellen: Braucht man für den gelegentlichen Einsatz wirklich das High-End-Gerät, oder reicht eines, das nicht ganz so teuer ist? Verlockend sind die Billigangebote. Generell gilt zu unseren Tests: Wir werden immer wieder von Lesern gefragt, warum man nicht einfach Billigmarken kaufen sollte. Keiner weiß besser als Mitglieder von Foren, dass solche Fragen von Einsteigern regelmäßig gestellt werden. Wir wollen eben ganz bewusst zeigen, wo die Unterschiede zwischen billig und teuer liegen und auch herausfinden, ob es nicht einen Kompromiss geben kann zwischen Erschwinglichkeit und Qualität. Ich denke, dass dieser Test darlegt, dass die Freude über den niedrigen Preis bald verblasst, wenn man das vermeintliche Schnäppchen häufig einsetzt.

2. Die Bewertung des Tests empfiehlt die falsche Maschine Die meisten hier sagen zur einzig "wahren" Maschine: "Hegner". Sie ist im Test der Sieger, und so verstehe ich Ihren Unwillen nicht. Oder ist mit "die falsche Maschine wird empfohlen" der Preis-/Leistungssieger Bernardo gemeint? Hier können Sie an den Zahlenwerten sehr gut ablesen, was Sie für 566 Euro weniger Geld bekommen: Eine Maschine, deren Qualität nur halb so gut ist wie die des Testsiegers. Eine Maschine, die in der Handhabung den zweitschlechtesten Wert erhalten hat. Und so fort. Ich traue unseren Lesern (auch den Dekupiersäge-Einsteigern!) zu, dass sie sich anhand der Bewertung selbst überlegen können, welche Maschine sie brauchen. Ich betonte im Text zur Bernardo-Säge, dass diese Maschine eher für den gelegentlichen Gebrauch eine zufriedenstellende Anschaffung ist. Letztlich geht es uns bei der Vergabe des Preis-Leistungssiegers eben genau um den Spagat zwischen beidem. Die Tests sollen eine Kaufentscheidung erleichtern, sie sollen und können (!) dies unseren Lesern aber nicht abnehmen.

3. Die Bewertung des Tests sei unangemessen, der Sieger wird zu schlecht bewertet
Meine Erfahrungen bei der Schnittgüte durch dünnes Material mit der Hegner im Vergleich zur Jet waren in der Tat sehr ähnlich. Die Qualität der Multicut hingegen IST merkbar besser als die der Jet. Aber dennoch ist die Qualität der Jet deutlich besser als die der anderen Testkandidaten. Dass wir, wie Buffy richtig erkannt hat, hier keinen Langzeit-Test liefern können, liegt wohl auf der Hand.
Wenn Sie genau hinschauen, dann sehen Sie, dass ich das Sägen von dünnem Material mit 25 % und das Sägen von dickem Material mit 15 % bewertet habe. Das nicht ohne Grund. Gerade nach diesem Test halte ich die Bandsäge immer noch für das sinnvollere Instrument, um dickeres Material zu bearbeiten. Dennoch ist es ja mit der Dekupiersäge genauso möglich - und genau das habe ich beschrieben und bewertet. Zum Lieferumfang: Ich war enttäuscht, dass bei dem Preis für die Hegner nicht einmal ein Werkstückniederhalter enthalten ist. Das machen andere Hersteller anders. Natürlich ist das Sägeblatt-Set ein großes Plus, aber letztlich ist das Verbrauchsmaterial.

4. Die Ergebnisse des Tests sind bei dickem Material nicht nachvollziehbar
Hiltrud, Sie schreiben: "Das ist schon klar, aber die anderen Sägen haben an der Stelle bessere Bewertungen bekommen, und das kann ich nicht verstehen. Als wenn die dickeres Holz besser sägen würden."
In der Bewertung für "dickes Material" ist nicht nur der Schnitt durch die 22 Millimeter dicke Buche und das 38 Millimeter starke Multiplex, sondern auch der durch die furnierte Spanplatte. Da sind mir die Ausrisse am meisten aufgefallen und da war ich am wenigsten zufrieden mit der Hegner. Sie hat in der Kategorie tatsächlich bei meinem Test das schlechteste Gesamtergebnis bei diesen drei Schnitten erzielt. Vielen Dank für die Zustimmung, Inge und Buffy! Sicher kann man Gegenmaßnahmen gegen Ausrisse ergreifen - aber darum ging es im Test nicht. Wir haben auch für andere Maschinenkategorien keine Vorrichtungen gebaut, um die erzielten Ergebnisse zu verbessern.

5. Die Auswahl der Testkandidaten erschließt sich nicht
Ein wenig bin ich zuvor darauf ja schon eingegangen, will es aber nochmal gebündelt formulieren. Wir wollten bewusst eine möglichst große Auswahl und Preisspanne bieten, gerade w e i l wir so oft Anfragen zu Billig-Modellen bekommen. Ich finde eine generelle Aussage, dass die halt Schrott sind, nicht hilfreich. Und das zeigt auch die Säge von Atika, die erstaunlich gute Ergebnisse bei den dicken Materialien geliefert hat. Da sind wir wieder beim Anspruch an die Maschine, und da habe ich mich über die Meinung von Gerhard gefreut. Wir haben auch versucht, Maschinen mit der gleichen Motorleistung in den Test zu bekommen. Da ist die Scheppach-Säge Wattzahl-technisch tatsächlich ein Ausreißer. Da uns ein anderer Kandidat im Vorfeld weggefallen ist, haben wir uns entschieden, sie dennoch mit in den Test zu nehmen. Der einzige große Unterschied waren nur darin bemerkbar, dass sie bei dickem Material nicht so viel Mühe hatte wie die Watt-schwächeren Testmaschinen. Allerdings habe ich nicht so sehr die "Mühe, wie schwierig es ist, durch das Material zu kommen" bewertet (sonst hätte ich die Zeit gestoppt, die der Schnitt benötigt), sondern die Qualität der Schnittkanten. Wichtig ist mir noch zu sagen, dass HolzWerken sich als unabhängige Zeitschrift betrachtet. Wir halten Werbung und Inhalt auseinander, das ist eine Vorgabe unseres Verlages. Wir sind überzeugt von dem, was wir tun und wir testen nach bestem Wissen und Gewissen.


Eine Kritik habe ich nicht ganz nachvollziehen können. Hiltrud, Sie schreiben: "Dennoch finde ich nach wie vor, das die Deku völlig zu unrecht so in die Ecke geschoben wird." Ich verstehe nicht: Wir haben die Dekupiersägen als Kategorie in den Werkzeug-Kompass aufgenommen, gerade weil wir keine Zeitschrift für Tischler sind, sondern uns an Leute wenden, die in ihrer Freizeit Holz bearbeiten. Dazu zählen natürlich auch diejenigen, die mit der Dekupiersäge arbeiten. Wir haben die Dekupiersäge also gerade nicht in eine Ecke abgeschoben. Oder meinten Sie in diesem Fall gar nicht den Kompass?


So, das ist eine ganze Menge geworden. Ich hoffe, dass ich einiges klären konnte. Seien Sie mir nicht böse, wenn ich nicht jedes Mal so ausführlich antworten kann.

Mich würde im Übrigen sehr interessieren, wer von den hier schreibenden Forenmitgliedern den Test gelesen hat?

Beste Grüße
Sonja Senge von HolzWerken
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05 Dez 2014 16:08 #21211 von Angela
Angela antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Guten Tag Sonja,

Ich habe den Test komplett gelesen und bedanke mich auch ♥-lich für die ausführliche Antwort und Stellungnahme Ihrerseits. :) Da ich aber hier im Froum noch Frischling bin und auch nicht die gesamte und geballt Kompetenz hier vertreten kann, freu ich mich trotzdem, dass sie sich soviel Zeit für uns genommen haben.

Ich säge mit der Hegner Quick und konnte dank meiner Forums-Freunde hier fetstellen, dass sehr wohl die Sägeblätter mitbestimmend sind für ein zufriedenstellendes Egebnis. Davor hatte ich die Deku von Parkside. Damals war ich zufrieden, habe aber auch nur dünnes Sperrholz gesägt und Baumarkt-Blätter verwendet. Heute säge ich mit Qualitätsblättern Hartholz in einer Stärke von 2,3mm in einem (wie ich für mich persönlich finde ) tollen Ergebnis.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit

Angela
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05 Dez 2014 16:25 #21212 von Angelika
Angelika antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Hallo Sonja,

auch ich möchte mich für Ihre ausführliche Stellungnahme bedanken.

Wie ich in diesem Thread bereits geschrieben habe, habe ich bisher jeweils ca. 2 Jahre mit der Jet JSS 16 (einer guten Einsteigermaschine) und der Proxxon dsh (einer komfortablen Säge) und schließlich mit der Hegner multicut gearbeitet. Ich kann also diese 3 Maschinen miteinander vergleichen und muss sagen, dass die Hegner die bessere ist - allerdings bedeutet das nicht, dass die anderen Sägen schlecht sind.

Was mich an Ihrem Test etwas unzufrieden zurücklässt ist die Aussage, dass die Hegner an der Unterseite ausgerissene Kanten verursacht. Das ist in meinen Augen ein Fehlurteil aufgrund der Verwendung verkehrter Sägeblätter. Und leider habe ich festgestellt, dass Hegner zwar tolle Maschinen baut, aber die dazugelieferten Sägeblätter ziemlich unbrauchbar sind.

Mein zweiter und letzter Punkt betrifft ebenfalls das Zubehör: Ein Werkstückniederhalter hat meiner Meinung nach seine einzige und unbedingte Berechtigung bei der Nutzung der Maschinen durch Kinder, z. B. im Werkunterricht. Erwachsene, die viel mit einer Dekupiersäge arbeiten, legen dieses Ding als allererstes zur Seite ;) (Achtung: Dies ist keine Empfehlung, sondern gibt nur meine persönliche Meinung wieder!!)

Ich freue mich auf jeden Fall, dass Ihr Bericht hier im Forum zu einem so angeregten und vielschichtigen Austausch geführt hat und hoffe, Sie beziehen die kritischen Anmerkungen nicht auf Ihre Person, sondern auf die Sache. Der Austausch über Maschinen wird hier immer wieder mit Leidenschaft geführt :) .

Freundliche Grüße,
Angelika

You should see what I saw!
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05 Dez 2014 16:46 #21213 von Hiltrud
Hiltrud antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Hallo Sonja,

ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit und die ausführliche Antwort die Sie uns gegeben haben. Ich hatte den Test im Vorfeld gelesen und war ja eigentlich mit allem zufrieden nur eben nicht mit der Bewertung zum Preis / Leistungsverhältnis. Aus meiner Erfahrung ist genau diese Beurteilung meist die Ausschlaggebende Aussage. keiner will gleich am Anfang viel Geld ausgeben. Und genau aus diesem Grunde habe ich schon viel Geld zum Fenster raus geworfen, weil ich mir eben erst eine günstigere Maschine gekauft habe um dann doch zu der Besten zu greifen.
Im Detail war und ist auch immer noch meine Kritik an der Stelle wo es um da Sägen mit dickem Material geht. Wie meine Vorredner schon sagten sehe ich auch, dass dies eher ein Problem der Sägeblätter als ein Problem der Säge ist. Wenn man z.B. Fräsen beurteilt kann man das ja auch nicht in dem man einmal einen super billigen Fräser in eine teure Maschine macht oder einen super guten Fräser in eine Billigmaschine. Leider ist mir noch immer nicht klar, ob Sie bei allen Maschinen dieselben Sägeblätter benutzt haben oder die von den Maschinen vorgegebene Blätter. Da hätten Sie dann natürlich Recht, denn die Hegner Blätter sind nur für den Müll geeignet und an der Stelle sollte Hegner mal etwas umdenken.
Der Werkzeug Niederhalter ist bei mir auch schon in den ersten 5 Minuten entsorgt worden. Der stört mehr als das er hilfreich ist.
Meine Kritik daran, dass die Deku leider zu oft in die Ecke gestellt wird hatte nichts mit dem Werkzeugkompass zu tun. Ganz im Gegenteil, ich hatte mich ja sehr gefreut, dass dort die Deku beachtet wurde. Nur ist meine Erfahrung, das eine Deku in den meisten Schreinereien nicht zu finden ist und die Tischler die ich kenne damit auch noch nie gearbeitet haben und das finde ich bei dieser tollen Maschine sehr ungerecht.
Aber das Holzwerken eine eigene Spate für Dekupiersägearbeite hat finde ich wirklich große Klasse.

Liebe Grüße
Hiltrud

Hiltrud, ein Hobby ist die Kraftquelle des Alltags
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07 Dez 2014 16:12 #21314 von fpaulus
fpaulus antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Hallo Frau Senge,

zunächst einmal Danke für Ihre recht ausführliche Stellungnahme.

Meine Kernaussage sehe ich dort aber mit keinem Wort widerlegt, denn die von Ihnen genannte Autorin Melanie Kirchlechner, hat den Test ja nicht durchgeführt.
Alle Tischler die ich bisher kennen lernen durfte geben aber offen zu, keine Ahnung von Dekupiersägen zu haben.
Die Säge ist noch nicht einmal Bestandteil der Ausbildung, was ich aber durchaus nachvollziehen kann. Sicherlich gibt es auch unter Ihrer Zunft Spezialisten, die sich sehr wohl mit der Dekupiersäge auskennen und deren Urteil würde ich dann auch vertrauen. Leider ist aus Ihrer Stellungnahme aber nicht zu erkennen, wie intensiv Sie sich im Laufe Ihrer Tätigkeit als Tischlerin auch mit der Dekupiersäge befasst haben. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass es eine ganze Weile braucht, um die Maschine fachgerecht bedienen zu können.

Ich gebe Ihnen aber Recht, wenn Sie sagen dass Sie wahrscheinlich eine andere Zielgruppe ansprechen. Nur sollte dann im Test die Zielgruppe definiert werden und auch die Art der Verwendung der Feinschnittsäge in Bezug auf die Zielgruppe beschrieben werden.
Die Domäne der Dekupiersäge sind filigrane Sägearbeiten in den unterschiedlichsten Holzsorten und Dicken. Es sind Arbeiten die mit keiner anderen Säge so durchführbar sind und dies sollte meiner Meinung nach auch bei Tests berücksichtigt werden.
Wenn Sie dann aber selber schreiben, dass Ihrer Einschätzung nach die Bandsäge die bessere Wahl bei dickem Material ist, reden wir von Äpfel und Birnen. Die Schnitte die mit einer Dekupiersäge in dickem Material möglich sind, kann man mit der Bandsäge nicht durchführen.
Mehr möchte ich zu dem Thema eigentlich nicht mehr schreiben, zumal meine Vorredner schon auf die meisten Punkte ausführlich geantwortet haben.

Wir hoffen, dass nun mit dem Erscheinen des neuen Fachmagazins FEINSCHNITT kreativ die Dekupiersäge etwas mehr in den Fokus gerückt wird und man sich dort mit den vielfältigen Möglichkeiten dieser Säge beschäftigen wird.

Beste Grüße

Franz-Josef Paulus

Würde mich freuen, wenn ihr meine kleine Facebookseite liked
www.facebook.com/rheidter.saegewerk
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08 Dez 2014 08:37 #21367 von Sonja_von_HolzWerken
Sonja_von_HolzWerken antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Zunächst einmal vielen Dank allen, die mir hier geantwortet haben.
Ich möchte auch nur noch abschließend und kurz antworten.

Es ist kein Wunder, dass die Dekupiersäge in Tischlereien kaum Verwendung findet. Denn Möbel mit Verzierungen und aufwendig gestalteten Ornamenten werden heute kaum noch hergestellt. Der Grund liegt auf der Hand: Kaum ein Kunde würde das Geld dafür ausgeben wollen. Ich habe in einem Betrieb gelernt, der neben dem Möbelbau auch Restaurierungen ausgeführt hat. Diese Arbeiten sind aufwendig und letztlich auch teuer. Wenn man sich heutige von Tischlern oder industriell hergestellte Möbel ansieht, dann sind sie eins: effektiv und zeitsparend hergestellt. Denn neben dem Material sind die Arbeitsstunden das teuerste am Möbelbau. Das schließt aufwendige Verzierungen einfach aus. Es ist ja ohnehin so, dass der Trend dahin geht, fertige Industriemöbel zu kaufen, weil sie einfach billiger sind, und sich nicht etwas vom Tischler bauen zu lassen.


Zu den im Test verwendeten Sägeblättern:
Wir haben bei allen Tests die jeweils vom Hersteller mitgelieferten Werkzeuge verwendet. Es sei denn, die Maschine kam gänzlich ohne entsprechendes Zubehör. Dann haben wir für unsere Leser erhältliches Zubehör verwendet. Im Fall der Hegner habe ich mit durch alle geeigneten mitgelieferten Sägeblätter getestet mit dem gleichen Resultat: Ausrisse an der Unterseite. Im Vergleich zu den anderen Sägen, die ich ganz genauso bedient habe, war das einfach ein auffälliges Ergebnis.

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß mit diesem tollen Hobby! Mir hat sehr gefallen, was Angelika schrieb: "Ich freue mich auf jeden Fall, dass Ihr Bericht hier im Forum zu einem so angeregten und vielschichtigen Austausch geführt hat ..."

Das sehe ich genauso. :)
In diesem Sinne

Sonja
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08 Dez 2014 13:11 #21373 von Buffy
Buffy antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Hallo zusammen,

ich persönlich finde, dass eigentlich fast alles gesagt wurde. Einzig eine Sache ist mir aufgefallen:
Ich denke wir hängen diese Thematik ein wenig hoch auf, hier werden "Nebenkriegsschauplätze" aufgemacht. Ob ein Tischler mit einer Dekupiersäge umgehen kann?
NATÜRLICH kann er das! Er muss sich halt ein wenig einarbeiten. Aufgrund seiner Ausbildung und mit entsprechendem Berufsverständnis und Enthusiasmus kann er das in der Regel besser als jemand "ungelerntes".

Auch sehe ich die Wichtigkeit der Dekupiersäge und den Schwierigkeitsgrad des Sägens etwas anders. Die Dekupiersäge ist für den Möbelbau und die Tätigkeiten eines Schreiners nicht von Belang.
Warum finden wir in den meisten Schulen Dekupiersägen und keine Drechselbänke oder Bildhauerbeitelsätze?
Weil JEDER damit umgehen kann, die Verletzungsgefahr gering ist und schnell schöne Ergebnisse erzielt werden.

Wir haben hier ein tolles Hobby und viele von Euch sind echte Profis an der Säge. Ich bin hier gerne Mitglied und profitiere von Euren Erfahrungen und Werken. Also sollten wir uns doch auch wieder auf die Bearbeitung von Holz und die Schaffung schöner Objekte konzentrieren anstatt dem Markenkult zu verfallen. Ich finde das wird in anderen Foren häufig genug gemacht.

Ich kann den Ausführungen von Frau Senge folgen und bin mit der Argumentation einverstanden. Man könnte an jedem Test Schwachstellen finden oder Kritik üben, aber für einen informativen Überblick ist der Test meiner Meinung nach geeignet. Ich bin aber auch kein Sachverständiger, sondern ich konsumiere die Holzwerken einfach gerne und sehe mir Eure kunstvollen Kreationen gerne an und tausche mich einfach mit Euch auch gerne aus.

In diesem Sinne...ich hoffe es fühlt sich niemand auf den Fuß getreten, es wäre nicht meine Absicht!

Grüße aus der Eifel

Volker
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08 Dez 2014 20:26 #21396 von Manfred
Manfred antwortete auf Werkzeugkompass 2015
Hallo,

mit Interesse habe ich jetzt mal den ganzen Thread zu diesem Thema gelesen - nicht den Test, der veröffentlicht wurde.

Ich kann für jeden hier Verständnis aufbringen - mit allem Für und Wider.

Für mich war es wirklich so, ich kaufte mir das Gerät, welches mein Geldbeutel hergab. Ich habe mir, so glaube ich, mit meiner Maschine ein solides "Mittelklassegerät" zugelegt und komme damit klar.

Natürlich schiele ich immer wieder zu der einen oder anderen Hegner, aber noch bin ich vom Können und vom Zeitaufwand fürs Sägen soweit entfernt wie die Erde vom Mond. Deshalb denke ich, jedem Tierchen sein Pläsierchen und fertig. :whistle:

Wenn aber wie beschrieben, bescheidene Sägeblätter beigelegt sind und dadurch bescheidene Ergebnisse rauskommen, dann ist es für mich so, als wenn ich einen Mercedes habe, aber einen Trabbi-Motor einbaue. Da kommt auch nur Bescheidenes heraus. :(

Mit besten Grüßen
zur Adventszeit

Manfred

Nein, Zitronenfalter können keine Zitronen falten ...

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