Bevor ich mich entscheide, was ich als nächstes säge, schaue ich in meinen Holzvorrat und überlege anhand der Farbe und der Maserung, welches Holz zu welcher Vorlage oder Idee passt. So ist Ahorn zum Beispiel eher hell und hat wenig Maserung. Wenn ein Drachenpuzzle entstehen soll, dann gibt ein dunkles Holz mit einer kräftigen Maserung dem Motiv gleich ein interessanteres Aussehen.
Hier habe ich mich für Ovengkol entschieden, ein Holz, das in Westafrika wächst
Die Vorlage muss so auf das Holz aufgebracht werden, dass sie sich beim Sägen nicht löst. Ich klebe sie mit Sprühkleber direkt auf das Holz. Der Nachteil dabei ist, dass es manchmal viel Arbeit ist, das Papier anschließend wieder zu entfernen.
Das Holz, das ich hier verwende, ist etwa 25 mm dick. Bei dieser Dicke neigt das Holz zum Verbrennen, vor allem, wenn enge Kurven gesägt werden. Dies lässt sich vermeiden, wenn breite Streifen von durchsichtigem Klebeband sorgfältig auf die Ober- und die Unterseite aufgeklebt werden.
Bei den Puzzeln beginne ich immer damit, an der äußeren Linie entlang den Umriss zu sägen. Wenn, wie bei den Drachen, Spitzen zu sägen sind, säge ich eine kleine „Schleife“, um zu vermeiden, dass die Ecken zu rund werden.
Hier ist das Werkstück zu sehen, nachdem die äußeren Konturen gesägt sind.
Bevor die Einzelteile gesägt werden, muss überprüft werden, ob Sägeblatt und Sägetisch genau im rechten Winkel zueinander stehen. Ist dies nicht der Fall, klemmen später die Teile und das Puzzle lässt sich nicht zusammensetzen.
Es hat sich bewährt, das Motiv in 3 oder 4 größere Teile zu zersägen, aus denen dann die kleineren Teile gesägt werden. Nach jedem Teil sollte überprüft werden, ob es sich gut einsetzen und wieder auslösen lässt. Falls nicht, muss die Neigung des Tisches korrigiert werden.
Eine gute Planung bei der Reihenfolge der Sägeschnitte ist erforderlich, damit nicht am Schluss zwei sehr kleine Teile übrig sind, die auseinander gesägt werden müssen. Je kleiner die Teile sind, umso schlechter lassen sie sich festhalten und die Verletzungsgefahr wird größer.
Hier ist gut zu sehen, wie die beiden letzten Teile auseinander gesägt werden. Es ist noch genügend Platz zum Festhalten und Führen der Puzzleteile vorhanden.
Hier ist das fertig gesägte Puzzle zu sehen. Die Sägearbeit ist damit beendet, allerdings dauert es noch einige Zeit, bis es fertig ist.
An der Nahaufnahme des Kopfes ist gut zu erkennen, wie viel Schleifarbeit noch zu tun ist. Ich bevorzuge das Schleifen mit der Hand. Dabei lege ich ein Stück Schleifpapier auf ein ebenes Brett und bewege das zu schleifende Teil in Richtung der Maserung auf dem Schleifpapier hin und her. Für die Innenkanten rolle ich Schleifpapier zu einer dünnen Rolle und komme so auch in die Innenschnitte.
Vergleicht man den noch nicht geschliffenen Kopf mit dem Geschliffenen erkennt man gut die Fortschritte.
Nach dem Schleifen sieht das Ganze schon viel besser aus.
Das „Finish“ verändert das Aussehen des Puzzles oft noch ganz entscheidend. Ich verwende entweder Leinöl oder, wie hier, Mohnöl. Es ist extra für die Holzbearbeitung und kein „Salatöl“. Öle für den Verzehr würden nach einiger Zeit anfangen, muffig zu riechen.
Bei der Entscheidung, womit das Objekt am Schluss behandelt wird, spielt auch die geplante Verwendung eine Rolle. In jedem Fall sollte es sich um eine ungiftige Substanz handeln, vor allem, wenn Kinder damit umgehen.
Auf dem Bild ist der Unterschied zwischen geöltem und noch nicht geöltem Holz sehr gut zu sehen.
Der Drachen aus Ovengkol sieht wundervoll aus, wie ich finde. Die Maserung des Holzes leuchtet in der Sonne golden.
Hier noch einmal der fertige Kopf in einer Großaufnahme.