Die Katze, an der ich die Intarsia-Technik vorstellen möchte, ist ein Muster von Kathy Wise. Ich beginne damit, "in einem Rutsch" viele Kopien von der Vorlage zu machen. Die Kopien werden benötigt, weil die Katze aus verschiedenen Hölzern zusammengesetzt wird und jedes Teil einzeln gesägt wird. Um das entsprechende Vorlagenteil auf das Holz zu kleben, muss man es etwas größer ausschneiden, so dass das angrenzende Stück nicht mehr zu verwenden ist. "In einem Rutsch" sollten die Kopien gemacht werden, weil der Kopierer sie dann tatsächlich alle gleich groß ausdruckt. Für die Katze habe ich 20 Kopien gemacht, von denen eine die "Master-Kopie" ist, auf der die Teile immer wieder ausgerichtet werden.
Der erste Schritt besteht darin, entsprechend der Vorlage die Musterteile auf das jeweilige Holz zu kleben. Dabei sollte die Maserung beachtet werden, damit die Katze nicht so aussieht, als sei ihr Fell an manchen Stellen gegen den Strich gebürstet. Ich halte mich nicht immer an die farblichen Vorgaben, sondern schaue, was ich in meinem Vorrat habe und verwende dann dieses Holz. Das A und O ist wirklich, so genau zu sägen, dass die Teile nahtlos aneinander passen. Man muss sich also entscheiden, ob man immer genau auf der Linie sagt, oder immer etwas rechts oder etwas links davon. Ich säge immer am äußersten Rand der Linie. Das gibt mir die Möglichkeit, später etwas abzuschleifen, wenn die Teile nicht genau aneinander passen. Abschleifen ist eher möglich, als etwas hinzuzufügen. Auf diesem Bild sind die Teile ausgesägt und aneinander gelegt. Wenn ich dabei feststelle, dass eine Lücke zwischen 2 Teilen zu groß ist, säge ich das entsprechende Teil noch einmal.
Wenn alle Teile ausgesägt sind und sich gut aneinander fügen, geht die eigentliche Arbeit los: Das Schleifen. Diese Katze wirkt durch eine möglichst lebensnahe Gestaltung, die durch entsprechendes Schleifen gut zu erzielen ist. Hier habe ich die Vorderbeine schon geschliffen, auf dem nächsten Bild ist das genauer zu sehen.
Das untere Bein ist flacher geschliffen, so dass es aussieht, als wäre es hinter dem vorderen Bein. Die beiden Einschnitte weiter oben am Bein, die Hautfalten darstellen sollen, habe ich mit einem kleinen Schnitzmesser jeweils rechts und links von dem Schnitt etwas heruntergeschnitzt und anschließend vorsichtig mit dem Dremel abgerundet. Dasselbe habe ich unten an den Füßen mit den Zehen gemacht.
Hier sind die Hinterbeine auch schon geschliffen. Zu einem möglichst lebensechten Eindruck trägt die kleine Kuhle bei, die in eines der Hinterbeine auf Kniehöhe geschliffen ist. Auf diesem Bild ist gut zu sehen, dass der Kopf hier noch ganz flach ist.
Das Vorderteil ist bis auf das Auge fertig gestellt. Die unterschiedliche Höhe von Kinn, Nase und Wangenpartie hat viel Aufmerksamkeit erfordert. Unter Nase, Wangen und Kinn sind verschieden hohe Holzscheibchen geleimt.
Hier ist das Auge eingefügt. Es war ziemlich schwierig, so genau zu sägen, dass es in die Augenhöhle passte. Für den Rücken habe ich die Teile mit jeweils 2 Tropfen Sekundenkleber aneinandergeklebt und die obere Kante des Rückens dann in einem Stück geschliffen, damit die Übergänge schön fließend sind. Anschließend lassen sich die Teile wieder auseinander brechen.
Holz verändert sich durch eine Behandlung der Oberfläche noch einmal sehr deutlich in der Farbe. Den Unterschied kann man auf diesem Bild gut erkennen.
Allein der Kopf besteht aus 17 Teilen. Es dauert recht lange, bis alles gut aufeinander abgestimmt ist.
Die Teile werden nicht aneinander geklebt, sondern auf eine Rückwand aus Sperrholz geleimt. Diese wird am Ende ausgesägt, indem alle Teile auf das Holz gelegt und mit einem spitzen Bleistift umfahren werden. Die Umrisse werden dann etwa 4 mm innerhalb der Linie ausgesägt, damit die Rückwand an keiner Stelle vorsteht. Wenn alles gut passt, wird die Rückwand beidseitig schwarz gestrichen, bevor nach dem Trocknen die Teile aufgeleimt werden.
Die fertige Katze sieht ziemlich gut aus, finde ich.