Meine Harthie E-300 ... vielleicht

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05 May 2016 17:42 #36785 by Rupenthal
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Zunächst möcht ich mich kurz vorstellen,da ich seit wenigen Tagen erst bei "scrollsawprojects" angemeldet bin.
Mein Name ist Rolf Rupenthal, wohnhaft in Eschenburg.

Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit der Holzverarbeitung, insbesondere liegt mein Schwerpunkt auf dem Möbelbau (www.rupenthal-holzverarbeitung.de). Für ein aktuelles Projekt ist die Anfertigung einer Intarsie ( 130cm * 40 cm) notwendig, und zwar in Sägetechnik. Mit meine Hegener stoße ich bei diesen Maßen schnell an die Grenze. Die einzige Alternative ist eine Harthie. Vorstellbar wäre auch der Eigenbau einer Brückensäge mit Fußbedienung, doch der Zeitaufwand zur Herstellung ist mir zu hoch.
Mein Dank gilt Alex1980, denn aufgrund des Infos ( ebay-kleinanzeigen), habe ich die Harthie gekauft.
Wenn es gewünscht wird, werde ich meine Erfahrungen mit dem Umgang der Säge mitteilen.

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05 May 2016 20:31 #36787 by Hiltrud
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Hallo, schön. dass Du uns gefunden hast. Er wäre schön, wenn Du auch in der Vorstellungsrubrik Dich kurz vorstellen kannst. Ich habe mir Deine HP mal angesehen. Hut ab, da sind ja geniale Sachen dabei.
Ich selbe werde mir zwar bestimmt nie eine Harthie kaufen, aber Deine Erfahrungen würden mich dennoch interessieren

Hiltrud, ein Hobby ist die Kraftquelle des Alltags

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26 Jun 2016 09:15 #37678 by Rupenthal
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Hallo Hiltrud und alle sonstigen Adressaten,

hier mein Kurzbericht und somit die Erfahrungen, die ich mit der Harthie gewinnen konnte.

Um große Furnierintarsien in Sägetechnik herzustellen, gibt es kaum eine Alternative auf dem Markt (abgesehen von Maschinen mit mehreren 100 kg Gewicht oder einem Eigenbau).
Der erste Umgang mit der „neuen Sägetechnik“ (im Gegensatz zu eine Hegner SE, die ich ebenfalls nutze) bedarf viel Übung. Dabei lernt man allerdings sehr schnell die Stärken und die Schwächen der Maschine kennen.

Die ersten Versuche haben mich dazu veranlasst, einige Teile auszutauschen, so z. B. den Drehteller, der durch ein Material ersetzt wurde, das wesentlich besser auf Metall gleitet. Die Sägeblattaufhängung habe ich durch eine neue (die mir kostenlos vom Hersteller zu Verfügung gestellt wurde) ersetzt, wobei die Bohrung mit Hilfe von Funkenerodierung auf die Sägeblattstärke 0 optimiert wurde, d. h., dass Sägeblatt sitzt nun genau zentrisch in der Aufnahme und erlaubt somit kleinste Radien zu schneiden. Nachdem ich diese Änderungen implementiert hatte, war ich mit dem Schnittergebnis sehr zufrieden. Auch Schnittversuche in Buchemultiplex von 40mm Dicke waren zufriedenstellend.
Die Stärke der Säge liegt, wie schon vielfach beschrieben, in der Nutzung großer Werkstücke ( hier bietet sich durch geringe Umbaumaßnahmen eine Tischverlängerung von Aigner an, die nahezu jeder Schreiner in seiner Werkstatt vorrätig hat). Da meine Einsatzpriorität in der Furnierscheidetechnik (Doppelblattverfahren) besteht, und ich nicht zu 100% einer Strichvorlage folgen muss, ist es die ideale Säge für mich. Sobald allerdings Intarsien in 5mm Holzdicke hergestellt werden und die Dimension es erlaubt, greife ich auf die Hegner zurück, wegen der Tischverstellung und somit einer Nullfuge. Wegen der besseren Handhabung, werde ich mir für diesen speziellen Zweck, wahrscheinlich noch eine 30 Zoll Excalibur zulegen.
Was die Schnittfugen betrifft, so kann ich sagen, dass mit einem Sägeblatt der Stärke 0, die Fuge nach der Verleimung nicht mehr sichtbar ist. Ich verwende einen Pulverleim, der mit Wasser angesetzt wird (auf einen Quadratmeter Leimfläche befinden ca. 350 bis 400 Gramm Wasser) , anschließend wird die Intarsie bei 70 Grad und 40 Tonnen Flächendruck verleimt. Das Wasser zieht in das Furnier, lässt es quellen und wenige Minuten später sind alle Fugen dicht. Der Pressvorgang dauert 9Minuten und nach einer gewissen Abkühlzeit kann sofort weiter gearbeitet werden.
Das Sägeergebnis mit der Harthie ist im Bild dokumentiert.

Gruß
Rolf

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26 Jun 2016 10:41 #37679 by Angelika
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Hallo Rolf,

erst einmal: Was für eine wunderschöne Arbeit - da fehlen mir die Worte. Vielen Dank allein für das Zeigen dieses Schrankes!

Der zweite Dank gilt Deinem Erfahrungsbericht. Ich lese ihn mit den Augen der Hobby-Holzwerkerin, die in ihrer Werkstatt die notwendigen Maschinen stehen hat (incl. einer wunderbaren Hegner) und die in ihrer Freizeit in der Woche max. 10 Stunden dort verbringt. Für mich käme diese Säge nicht in Frage (allein schon wegen der Kosten), weil sie anscheinend mit viel Sach- und Fachverstand opitimiert werden musste, um das gewünschte Sägeergebnis zu erzielen.

Offensichtlich bringt sie jedoch Vorteile mit, die für die gewerbliche oder intensivere Nutzung notwendig sind. Dabei steht die unterschiedliche Nutzung des Begriffs "Intarsia" im Vordergrund. Während Du "echte" Intarsia-Arbeiten herstellst, beschreibt dieser Begriff bei unseren Forums-Intarsi-isten die Herstellung von "Halb-Drei-Dimensionalen" (Urheberrecht für diesen Begriff liegt bei Wolfgang :)) Arbeiten, bei denen zwangsläufig immer eine (im besten Fall) minimale Fuge entsteht.

Wir waren auf jeden Fall alle begeistert, als wir von der Harthie hörten und ich freue mich, dass Du uns so einen fundierten Erfahrungsbericht zur Verfügung stellst!

You should see what I saw!

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