Gorilla mit Kopftattoo

Außenkanten

Der Körper sollte umlaufend mit einem 4mm Abrundfräser bearbeitet werden, um eine schön runde Außenkante zu bekommen. Die Ober- und Unterarme wurden von Hand gerundet.

1. Erst einmal stand eine Probefräsung an. Zum einen wollte ich den Bewegungsablauf üben. Zum anderen wollte ich die Zehen und das Gesicht nicht maschinell bearbeiten. Ich hatte Angst, dass es zu Ausbrüchen kommt und die Kontur verloren geht. Deshalb musste ich die Ein- und Absatzpunkte fürs Fräsen herausfinden. Hier das gefräste Probestück mit den Markierungen für die Ein- und Ausschwenkpunkte. Die Frästiefe passte noch nicht ganz.
   
   


2. Und der Gorilla auf dem Frästisch nach getaner Arbeit
   


3. Die nächsten beiden Bilder zeigen die Beine, wie sie von der Fräse gekommen sind und manuell nachgearbeitet.
   
   
   

Bis die Tage

Zusammenbau:

1. Zum Feinschliff bin ich an einen Fensterplatz umgezogen, da ich hierbei gerne Tageslicht habe. Die Ober- und Unterseiten der Einzelteile schleife ich mit einem Bogen Schleifpapier, welcher auf einer dicken Glasplatte liegt. Alle Flächen wurden bis Körnung 240 geschliffen. Wie haltet ihr es bei Hartholz?
   
   Nachdem alle Teile ihre endgültige Form hatte, habe ich sie gewässert und nach dem Trocken noch mal ganz leicht geschliffen.


2. Zurück im Werkraum wurden die Räder angebracht und die Arme zusammengebaut. Da ich keine Glaserklötzchen habe, musste irgend ein Stück Kunststoff, das ich mir auf die gewünschte Stärke geschliffen hatte, als Abstandshalter herhalten. Ober- und Unterarm haben 1,5mm Abstand. Die Räder haben jeweils 1,5mm also in Summe 3mm Abstand zum Körper. Bisher haben sich alle Spielzeuge mit diesem Setup gut bewegen lassen. Die Vorderräder sind deckungsgleich montiert. Dadurch hebt und senkt sich der Gorilla vorne ohne seitlich zu schwanken. Damit der Gorilla gut rollt, habe ich die Achsen mit Silbergleit behandelt.
   
   
   Auf diesem Bild könnt ihr auch das „Tattoo“ sehen, was dem Beitrag seinen Namen gegeben hat. Beim Schleifen dachte ich erste, ich hätte einen Fleck auf den Hinterkopf gemacht. Als der sich aber nicht abschleifen ließ, habe ich mal etwas genauer hingeschaut. Der Fleck war kein Fleck sondern eine besondere Holzmaserung . Ich habe es glücklicherweise gemerkt, bevor aus dem „Fleck“ eine Delle geworden war.


3. Und noch einmal für die Oberflächenbehandlung ans Tageslicht. Ich habe alles möglichst weit zusammengebaut. Die Arme sind oben aber noch nicht befestigt, da ich sonst an die Fläche unterhalb der Oberarme beim Ölen nicht mehr drangekommen wäre. Damit mir möglichst kein Öl in das Dübelloch läuft, habe ich es mit einem Silikonstopfen verschlossen. Nicht dass wir uns hier falsch verstehen. Ich habe kein Silikon ins Armloch gespritzt sondern Stopfen aus getrocknetem Silikon hineingesteckt. Das hat gut funktioniert.
   
   
   Auf dem hinteren Unterarm sieht man einige helle Flecken. Da war mir Leim aufs Holz geraten. Ich konnte sie durch Nachschleifen und erneutes Ölen entfernen. Geölt wurde 3x jeweils mit einigen Tagen Trockenzeit dazwischen.

Mich würde sehr interessieren, wie ihr das mit dem Zusammenbauen und Ölen macht, insbesondere wenn wie hier dicht übereinander liegende Teile und Dübellöcher im Spiel sind.

Schönes Wochenende

Wow, das schaut echt fantastisch aus!

Ich hätte mich wohl nicht getraut zu ölen, wenn ich noch etwas leimen muss, aber die Idee mit dem Silikonstopfen finde ich super. Bin gespannt, ob es auch so funktioniert wie es soll, also kein Öl in das Loch zieht.

Auf die fertige Komplettansicht freue ich mich schon!

Das mit den Stopfen hat funktioniert. Ganz minimal Öl ist eingesickert, vielleicht 1mm an einer Stelle. Da der Achsdübel aber auf 1,5cm Länge verleimt wurde, konnte ich das verkraften.

Fertig

Das Astloch liegt an der "perfekten" Stelle. Es verschwindet komplett unter dem Oberarm. Wenn ihr euch die Augenbrauen anseht, erkennt ihr sicherlich, dass sie in der Mitte etwas flacher sind. Beim Sägen war ich anfangs mit einem 9er-Blatt unterwegs, das aber für die Gesichtsform in Kombination mit meiner Ungeduld und damit zu viel Druck beim Sägen so gar nicht funktionierte. Der Sägeschnitt war an den Außenradien zur Holzmitte hin einiges enger als an der Ober- und Unterseite. Das Malheur ließ sich aber durch Schleifen mildern. Jetzt finde ich die geschwungenen Augenbrauen eigentlich ganz nett.




Technische Daten:
Gorilla: 38mm und 13mm Nussbaum
Räder: 13mm Buche Leimholz
Auge: Ahorn
Sägeblätter: TopCut Nr. 7 und Pebeco 5
Oberflächenbehandlung: Steinert Drechselöl
Vorlage: Animated Animal Toys in Wood, David Wakefield


Den Gorilla habe ich zwei Wochen lang jeden Tag beim Essen über den Tisch gerollert und mich an der schönen Bewegung erfreut. Danach ist er umgezogen. Jetzt spielt ein Kind mit ihm

Der sieht ja wirklich sehr gut aus. Die Holzmaserung am Körper passt hervorragend. Nochmals danke für die ganze Beschreibung des Werdegangs.

Ein schönes, wertiges und liebevoll hergestelltes Spielzeug! Klasse!

Wirklich mega und die Augenbrauen sehen toll aus - war doch so gewollt !

Ev. hätte ich das Auge in schwarz gehalten, aber das helle Auge wirkt auf jeden Fall freundlicher.

So oder so - bin ganz begeistert!