Gorilla mit Kopftattoo

Hallo zusammen,
nach längerer Pause melde ich mich mit einem neuen Nachziehspielzeug bei euch zurück. Eines vorweg. Das Projekt ist schon fertiggestellt. Beim Werkeln habe ich einige Fotos gemacht, so dass ich euch die Entstehungsgeschichte bebildert zeigen kann. Die Vorlage stammt aus Animated Animal Toys in Wood, David Wakefield.

Die Materialübersicht:
Vorlagenkopien, Rundstäbe für die Achsen, Achsdübel, das Holz, Radrohlinge Marke Eigenbau und die Schnur mit Bommel



Das Holz
Los geht es mit dem Holz. Aus den sägerauen Holzklötzen von 5cm und 3cm Dicke mussten zwei Brettchen von 3,8cm und 1,3cm Dicke werden.

1. Mit einem alten Stechbeitel und 40er Schleifpapier habe ich das Wachs vom Holz gekratzt


2. Danach kam die Oberfräse zum Einsatz um die Ober- und Unterseiten zu „hobeln“. Die genutzte Vorrichtung hatte ich mir schon vor einiger Zeit aufgrund dieses Beitrags Vorrichtung zum Planen aus dem Forum gebaut.
   
   
   Somit hatte ich zwei Holzstücke mit paralleler Ober- und Unterseite.


3. Das so vorbereitete Holz habe ich über die Kreissäge geschickt und aufgetrennt


4. und im letzten Schritt die gesägten Flächen noch einmal mit der Oberfräse bearbeitet. Das Ergebnis waren 4 Brettchen, zwei mit den benötigten Maßen und zwei aus dem, was übrig geblieben ist.
   
   

Fortsetzung folgt.

Weiter geht es mit den Rädern.

1. Hier noch einmal die Rohlinge. Sie sind mit der Dekupiersäge grob vorgesägt und dann mit der Oberfräse in Form gebracht worden. Ich lasse immer die Vorlage bis zur Verwendung auf dem Rad. Somit ist es mir trotz Achsbohrung möglich Markierungen z.B. für außermittige Bohrungen relativ zum Radmittelpunkt zu machen. So geschehen bei zwei Rädern. Die kleinen außen liegenden Löcher sind herstellungsbedingt und werden nicht benötigt.
   


2. Bei allen Rädern werden die kleinen Bohrungen verdübelt. Außerdem bekommen zwei Räder eine neue außermittige Achsbohrung, so dass das bestehende Loch ebenfalls geschlossen werden muss.
   
   
   Die Dübelüberstände entferne ich mit einer Dübelsäge. Das ist eine kleine Säge, bei der die Zähne ungeschränkt sind. Wenn ich mich geschickt anstelle, bekomme ich den Überstand komplett eben zur Oberfläche und ohne Kratzer abgesägt. Zugegeben, ich muss noch etwas üben. Das mit dem „geschickt“ klappt noch nicht immer. Trotzdem möchte ich die Säge nicht wieder hergeben.


3. Hier werden die neuen Löcher in ein Vorderrad gebohrt, eines für die Achse und eines für die Befestigung des Unterarms.
   


4. Fertig
   

Bis die Tage

Mit diesem Beitrag gibst Du Dir viel Mühe um den Werdegang des Gorillas zu beschreiben. Ich finde das sehr gut und interessant dabei zuzusehen.
Aber auf das fertige Teil bin ich natürlich auch gespannt.

Danke für die ausführliche Beschreibung (Dübelsäge ... merke ich mir!) - bin schon gespannt, wie es weitergeht! Die Motive sind aber auch immer wieder fantastisch.

Oh ja das ist sehr ausführlich.

Hast du schon mal über Querholzdübel nachgedacht? Wenn du öfter solche Löcher verschließen musst lohnt sich evtl die Anschaffung eines Zapfenschneiders. www.dictum.com/de/rund-konusschneider-ba...eider-oe-8-mm-707050
Dann sieht man es nachher fast nicht mehr dass da mal Löcher waren wenn man sie in der Faserrichtung ein leimt.

LG

Nein, Querholzdübel hatte gar nicht auf dem Schirm. Fast unsichtbar verschlossene Löcher finde ich schon sehr verlockend. Danke für den Hinweis

Müssen ja nicht gerade die teuren von Fisch sein. Es gibt auch auf Amazon welche mit 6mm 8mm 10mm Durchmesser.

LG

Weiter geht es mit dem Gorilla

1. Die Vorlagen sind aufgeklebt und alle Löcher gebohrt. Bein Bohren musste ich mich doch sehr konzentrieren, da Löcher in vier verschiedenen Größen teilweise mit nur 0,5mm Unterschied im Durchmesser zu herzustellen waren. Die Vorlage für den Körper habe ich so auf das Holz gelegt, das die Maserung horizontal durch die Zehen am Hinterfuß lief, in der Hoffnung, dass die Zehen dann nicht so schnell abbrechen.
   
   
   Gegenüber der Originalvorlage habe ich den Fuß und den Bereich hinter dem hinteren Achsloch breiter gemacht. Für den Fuß hat das gut gepasst. Beim Achsloch, auch beim vorderen, hätte es ruhig noch was mehr sein können.
   


2. Dann stellte sich die Frage nach der Augenfarbe. Die Holzfarbe am Kopf ist im Augenbereich auf der einen Seite recht hell, auf der anderen dunkel. Also brauchte ich eine Dübel, der für beide Seiten einen guten Kontrast liefert. Es standen Ahorn und Buche zur Auswahl, wobei ich Ahorn nicht als fertigen Stab zur Verfügung hatte. Also habe ich mir den Ahorndübel „zu Fuß“ mit einem selbst gemachten Dübeleisen und Nachschleifen gefertigt. Für kurze Stücke, wie ich sie brauchte, funktioniert das ganz passabel.
   
   
   Hier das Probestück. Blau ist Ahorn gelb ist Buche, alles geölt, damit man die endgültige Farbe sieht.
   
   
   Ich habe mich für Ahorn entschieden. Buche hatte für meinen Geschmack zu wenig Kontrast.


3. Alle Teile sind gesägt und das Auge ist eingesetzt. Das Loch mitten auf dem Bauch ist ein Astloch. Dass habe ich noch ausgebohrt und verschlossen.
   
   


4. Irgendwann jetzt muss ich die Löcher für die Zugschnur ins Vorderbein gemacht haben. Blöderweise gibt es kein Bild davon. Das sah schon interessant aus, wie der Gorilla Kopfstand unter dem Bohrständer machte.


5. Danach ging es ans Schleifen. Es ist es wirklich schön, wenn man sieht und auch fühlt wie die Holzoberfläche immer ebener wird.
   
   
   am Bohrständer mit selbstgebautem Walzenschleifer. In der Mitte der Zehen kann man eine kleine Delle sehen. Die habe ich beim Bohren des Schnurlochs unbeabsichtigt reingemacht . Es ist definitiv ein Unikat.
   
   
   
   auf der Säge mit einem Schleifband aus eigener Herstellung. Beide Enden des Schleifbands sind mit mit Packpapier umwickelt. Damit werden die Klemmen nicht verkratz.
   
   
   
   Danach ging es von Hand weiter bis insbesondere die umlaufende Flächen ihre endgültige Form hatten.

Tschö wa

Sieht bereits jetzt sehr cool aus! Den Maserungsverlauf hätte ich auch so gewählt und den Fuß auch ein ganz klein wenig weniger zierlich gesägt, als die Vorlage vorgibt - ich denke, das hält gut!